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Uns geht es so gut wie nie zuvor, trotz gewisser Schwankungen unserer Volkswirtschaft. Deshalb ist es für uns auch so schwer zu begreifen, daß wir am Totenbett der sterbenden Natur dieser Welt stehen. Falls die belebte Natur aber vernichtet wird, wird dies auch unser Untergang sein. Was sind die Ursachen dieser Entwicklung?Stellen wir uns eine Kugel vor mit einem Durchmesser von 12000 km. Nur eine hauchdünne, etwa 4 km starke Schicht an der Oberfläche ist bewohnbar. Drei Fünftel dieses dünnen Films sind Wasser, zwei Fünftel davon sind Land. Aber nicht alles Land ist bewohnbar. Die Nord- und Südpolgebiete – riesige Flächen -, der Wüstengürtel der Sahel-Zone, das Innere Australiens, die arktischen Tundren Kanadas und der früheren Sowjetunion, alle diese Gebiete sind nahezu unbewohnbar. Als Wohngebiete bleiben uns nur zwei schmale, von Ozeanen unterbrochene Streifen beiderseits des 50. Breitengrads. Das ist unser eigentlicher „Lebensraum“ – dünn und schmal. In den Industrieländern, die in diesem Streifen liegen, geht man seit rund 100 Jahren daran, die ebenfalls hier liegenden besten und fruchtbarsten Böden mit Asphalt, Teer, Straßen- und Hausansammlungen zu betonieren. Man tut dies, weil man sich dem „Wirtschaftswachstum“ verpflichtet fühlt, auch der „Zivilisation“ und auch dem „Fortschritt“. Dieser Fortschrittsglaube hat schnell unser ganzes Denken verändert. Nicht mehr um eines Ideals willen sind wir zu Leistungen bereit, für uns zählt nur unser eigener Egoismus.

 

Und da wir schon alles haben, streben wir nach dessen Verfeinerung. So sind wir es z.B. gewohnt, wegen jeder Lappalie gleich zur Apotheke oder einem Heilkundigen zu gehen, wir erwarten, daß eine hochwertige Medizin unser Leben möglichst lange – in Wohlstand natürlich – erhält, damit unser gesunder Körper die Schwemme der Genüsse auch so richtig auskosten kann, ebenso wie die vergnügliche Kurzweil, die wir bis in unsere Stuben gebracht bekommen. Wir erlauben uns Freiheiten, wie sie noch keiner Generation vor uns bekannt waren. Mittels hochentwickelter Kommunikationsmittel überspringen wir Zeit und Raum und haben Einblick in Strukturen des Weltalls wie des Mikrokosmos, die noch vor wenigen Jahren unvorstellbar waren. Wir häufen Wissen an, was sicher lobenswert ist, wir nutzen dieses Wissen aber nicht etwa zur Steigerung dessen, was man gemeinhin „Bildung“ nennt. Wir nutzen unser Wissen weitgehend zur immer stärkeren Ankurbelung eines Vorgangs, der vor etwa 200 Jahren in Gang gebracht wurde, und den wir „Industrialisierung, Massenproduktion oder Wirtschaftswachstum“ nennen. Dabei geht es uns nicht mehr um eine Befriedigung echter Bedürfnisse, denn wir haben schon längst verlernt, was echte Bedürfnisse sind. Auch zu „leben“ haben wir verlernt. Wir setzen unser Wissen und große Kapitalmengen dafür ein, daß dieser Vernichtungsprozeß namens „Wirtschaftswachstum“ in Gang bleibt, und hierin steht die kommunistische Wirtschaftsform der hiesigen kapitalistischen in nichts nach.

Der unserer Wirtschaft zugrunde liegende Produktionsprozeß verbraucht ständig und irreversibel Energie und Rohstoffe, die in Jahrmilliarden gewachsen sind. Da es ein Verbrauchsprozeß ist, muß man von einem negativen Vorgang sprechen und kann nicht zur Beruhigung des eigenen Gewissens auf die vielen schönen Dinge verweisen, die dabei produziert werden – denn tatsächlich produzieren wir kaum etwas, was auch nur ein Jahrhundert überdauert.Das Beängstigende bei diesem Rohstoff- und Energievernichtungsprozeß ist die Tatsache, daß er sich in seinem Ausmaß etwa alle 38 Jahre verdoppelt. Da wir dies wissen und die Göße unserer Rohstofflager ebenfalls schätzen können, ist es vorausberechenbar geworden, wann uns Eisen, Aluminium, Kupfer, Kohle, Öl und Uran ausgehen werden. Mit der uns eigen gewordenen Gigantomanie versuchen wir diesen Zeitpunkt noch etwas hinaus zu schieben, indem wir z.B. den letzten Tropfen Öl unter gewaltigen finanziellen und ideellen Anstrengungen aus dieser Erde herauspressen.Es ist dabei für das Grundsätzliche dieses Vorganges unbedeutend, ob nun noch ein paar Rohstofflager mehr entdeckt werden oder nicht. Der Zeitpunkt des Endes dieser Wirtschaftsform – besser wohl Ausplünderungsform genannt – verschiebt sich etwas, mehr nicht.Während all dies um uns herum vorgeht, werden wir nicht müde, die Höhe unserer Entwicklung, Zivilisation und Kultur zu loben. Wir halten uns für die Größten, denn wir haben ja „alles im Griff“, und Warnungen vor den Folgen dieser Verschwendungssucht tun wir als „übertrieben“ und „nicht relevant“ ab. Dabei hat aber Cassandra bisher immer recht behalten, und das vor allem deswegen, weil die Einsichtsfähigkeit der Menschen in verhängnisvolle Entwicklungen eben nicht mitwächst. Theoretisch könnte man diesen Ausbeutungsprozeß an der Erde beenden und zu einer Wirtschaftsform zurückkehren, bei der alles aus der Natur Entnommene in diese wieder zurückfließt. Wasserkraft, Windenergie, Wellen- und Gezeitenenergie, geothermische und biologische Energie, Sonnenenergie, Luftwärme und Holz wären unsere Hauptenergielieferanten, denn sie bilden sich wieder nach. Unser Lebensstandard würde auf vorindustriellem Niveau liegen. Gewiß keine rosigen Aussichten – dennoch würde eine begrenzte Anzahl von Menschen mit der Menge an vorhandenen Schätzen der Erde in einem Gleichgewicht stehen und damit überleben können.Aber die Wirklichkeit sieht anders aus. Der Rohstoff- und Energievernichtungsprozeß ist schon deshalb nicht mehr aufhaltbar oder rückgängig zu machen, weil auf diesem relativ kleinen Planeten bereits jetzt 6Milliarden Menschen leben, davon rund 5 Milliarden in den Entwicklungsländern. Alle fünf Tage wächst die Weltbevölkerung um eine weitere Million. Indien, das bald schon eine Milliarde Menschen hat, leistet es sich – oder sollte man sagen „begeht an der übrigen Menschheit das Verbrechen“ – jährlich um weitere 20 Millionen zu wachsen. In einigen Jahren wird es China überholt haben. Nigeria, heute über 100 Millionen, die nur mit Hilfe von außen ernährt werden können, wird in 30 Jahren 400 Millionen Einwohner haben, gefolgt von Sambia, Algerien und Pakistan. In Kenia ist die 9-Kinder-Familie die Regel. Angeblich sollen diese Kinder, so möchte man uns einreden, später einmal ihre Eltern mitversorgen. Wie aber selbst arbeitslose, hungernde und kaum ausgebildete Kinder jemanden ernähren sollen, wird uns nicht mitgeteilt.Die Menschenmassen der Entwicklungsländer werden die Macht in der Welt zwar nicht übernehmen, sofern wir ihnen nicht Atomreaktoren und Atomwaffen liefern. Sie werden die Natur in ihren Ländern aber dennoch ruinieren. Die 20,5 Millionen Quadratkilometer Tropenwald, die es 1965 noch gab, haben sie bis 1986 auf 16,5 Millionen Quadratkilometer vermindert durch Ausweitung der landwirtschaftlichen Anbauflächen. Die Abholzung hält weiterhin an. Der Tropenwald ist aber die „grüne Lunge“ der ganzen Erde. In 30 Jahren wird sie verschwunden sein – mit allen Folgen für uns. In den 2 Sekunden, die man zum Lesen dieser Zeile braucht, werden in den Entwicklungsländern 5 Kinder mehr geboren, als dort Menschen sterben. Um 78 Millionen Menschen nimmt die Weltbevölkerung jährlich zu, alle 14 Jahre um eine Milliarde.

Wir sind an dieser Überbevölkerung nicht beteiligt – im Gegenteil. In den deutschen Ländern wird nur alle 90 Sekunden ein Kind geboren. Unsere deutsche Bevölkerung in der BRD nimmt wegen des Sterbeüberschusses jährlich um rund 200000 Menschen ab. Bald werden wir nur noch rund 30 Millionen Deutsche in der BRD sein. In den frei werdenden Platz strömen schon heute Menschen aus aller Welt ein.Wurden noch vor einigen Jahren in den Entwicklungsländern „Bevölkerungswachstumsprogramme“ (!) verkündet, so beginnt man allmählich zu begreifen, daß das der falsche Weg ist. Man möchte nun das unerwünschte Wachstum bremsen. Aber wie?Den Bemühungen um eine Bevölkerungsbegrenzung in der 3. Welt hat Karol Wojtyla, derzeit amtierender Papst Johannes Paul II., eine zynische und unverständliche Absage erteilt. Die Beschränkung der Kinderzahl sei eine „schwere Beleidigung der Menschenwürde“. Die „sexuelle Freizügigkeit“ und eine „unverantwortliche Lebensführung“ seien in der 3. Welt für die Bevölkerungsexplosion verantwortlich. Geregelte Geburtenzahlen seien nur „mit Hilfe eines disziplinierten Lebens und durch Selbstkontrolle“ erreichbar. Gewiß werden sich die Millionen und Abermillionen von Analphabeten in der 3. Welt an seine Ratschläge halten und keine wirksame Geburtenbegrenzung einführen.Immer schneller immer mehrBis zur ersten Milliarde Menschen brauchte es viele hunderttausend Jahre. Um 1820 war es dann soweit. Bis zur zweiten Milliarde im Jahre 1930 verstrichen nur noch 110 Jahre, und ab dann war kaum noch zu übersehen, daß auf der Erde eine wahre Bevölkerungsexplosion stattfindet. Denn schon nach nur 30 Jahren – 1960 – hatte der dreimilliardste Erdenbürger Geburtstag. 16 Jahre später war die vierte Milliarde erreicht. Und irgendwann im Laufe des Jahres 1987 erblickte der fünfmilliardste Mensch das Licht der Welt, 12 Jahre später der sechsmilliardste. Ein Grund zum Feiern ist das allerdings nicht; denn das rapide Wachstum der Erdbevölkerung findet vor allem in der Dritten Welt statt. Hier aber leben Millionen von Menschen in Armut und Elend. Meist wissen sie heute nicht, wie sie morgen satt werden sollen.

[newpage]Von Zeit zu Zeit flattern uns vielfarbige Prospekte mit Abbildungen verhungernder Kinder an ausgemergelten Brüsten ins Haus. An unser Mitgefühl wird appelliert, wobei geflissentlich verschwiegen wird, daß jede Hilfe unsererseits am Ende immer zu einer Mehrproduktion neuer Menschenmassen in den unentwickelbaren Ländern führt. Wir wissen zwar, daß täglich rund 40 000 Kinder verhungern – alle zwei Sekunden eines – und wir halten das für furchtbar. Wir verdrängen aber, daß die Katastrophe viel größer wäre, wenn diese Kinder überlebten, groß würden und selbst zahlreiche Kinder hätten. „Für jedes Kind, das heute durch die Aktivitäten der Hilfsorganisationen gerettet wird, wird es in der nächsten Generation vier oder fünf oder sechs Kinder mehr geben. Und dazu, auch diese wieder vor einem elenden Hungertod bewahren zu können, werden dann selbst die vereinigten Anstrengungen von ,Misereor‘ und ,Brot für die Welt‘ und all die vielen Patenschaften nicht mehr ausreichen.“ Zitat Professor Hoimar von Ditfurth, und der Nobelpreisträger Konrad Lorenz sagt in gleichem Zusammenhang: „Mein Ziel ist es, der Welt klarzumachen, was jede Hausfrau versteht – nämlich, daß man auf Dauer nicht mehr ausgeben kann als man hat.“Die Bitten um Hilfe werden zunehmend häufiger als Forderungen vorgetragen, Schuldgefühle versucht man uns einzureden. Unser Instinkt, der uns sagt, daß die Natur Überbevölkerungsprobleme selbst zu regulieren imstande ist, soll ausgeschaltet werden. Dabei wußten bereits die Griechen des klassischen Altertums, welch eine ungeheure Hybris es ist, in das Naturgeschehen einzugreifen. So hat die Antike es z.B. immer wieder als Notwendigkeit empfunden, den Arzt und sein Tun zu rechtfertigen.Das alles kümmert unsere „Macher“ nicht. Statt Entwicklungshilfe nur jenen zu geben, die nachweisbar ihre Bevölkerungszahlen vermindert haben – was beispielhaft für andere wirken könnte -, haben unsere Herren die aus allen Fugen geratene 3. Welt als Markt und Abnehmer für unsere überflüssigen Produkte entdeckt. Die Wirkung ist verheerend: bei uns wird der Rohstoff- und Energieverbrauchsprozeß zusätzlich noch angekurbelt, in der 3. Welt das Bevölkerungswachstum noch vermehrt.In vorwurfsvollem Ton wird uns eingeredet, daß man diesen Armen doch helfen müßte, und daß wir unsere Arbeitsplätze sicherten, wenn wir deren Lebensstandard heben.Ist es überhaupt wünschenswert, 6 Milliarden Bewohner dieses hoffnungslos übervölkerten Planeten mit Fernseher, Kühlschrank, Zweitwagen und jährlicher Urlaubsreise auszustatten? Erreichbar ist das sowieso nicht, denn wenn das bei größter Anstrengung von uns allen für die Zahl von 6 Milliarden in rund 40 Jahren erreicht werden könnte, leben bereits rund 8 Milliarden Menschen auf dieser Erde, der größte Teil der Fernseher und Kühlschränke ist kaputt und der Neubedarf ist umso größer. Dabei wurde noch nicht berücksichtigt, daß die Hebung des Lebensstandards in den Entwicklungsländern uns zu einer noch gewaltigeren Ausbeutung der Erde veranlassen würde, gegen die alles bisher Dagewesene nur ein Schatten wäre.Der Traum vom höheren Lebensstandard für alle Menschen ist wegen der großen Zahl ein unerreichbarer Wahn geworden. Thomas Robert Malthus, Professor für Geschichte und politische Ökonomie, hat das schon vor 200 Jahren erkannt und treffend ausgedrückt:“Das Leben auf dieser Erde gleicht einem Lotteriespiel, in dem die Mehrzahl der Teilnehmer unvermeidlicherweise eine Niete gezogen hat.“Für die Gegenwart bestätigen das amerikanische Wissenschaftler wie z.B. Paul Ehrlich, der sagt, die Menschen müssen die Hauptursachen des Desasters erkennen: die Übervölkerung der dritten Welt. Hilfe an Entwicklungsländer ist daher sinnlos und schädlich für uns alle, denn sie kommt als Bumerang in Form eines riesigen Heeres von Hungerleidenden auf uns zurück. Hilfe für die dort Schwangeren heute bedeutet hungernde Kinder morgen und verhungerte oder bei uns asylsuchende Erwachsene übermorgen.

Die frühere Referentin im Entwicklungshilfe-Ministerium, Brigitte Erler, nennt denn auch die Entwicklungshilfe eine „Tödliche Hilfe“, und sie meint es auch so. Sie spricht aus Erfahrung. Nach der Besichtigung von Entwicklungsprojekten in Bangladesch warf sie das Handtuch und kündigte. „In Bangladesch“, so schreibt sie, „wurde mir die einzige noch verbliebene Illusion geraubt, daß wenigstens meine Projekte zur Beseitigung von Elend und Hunger beitrügen. Ich erfuhr im Gegenteil, wie jede einzelne Komponente der unter meiner Verantwortung durchgeführten Projekte die Reichen reicher und die Armen ärmer macht.“ Brigitte Erler – heute Generalsekretärin von Amnesty International – hat mit der Entwicklungshilfe nichts mehr im Sinn. Ihr Urteil: „Entwicklungshilfe schadet allen, denen sie angeblich nützen soll. Ohne sie ginge es den Menschen in der Dritten Welt besser.“Wir wollen dabei gar nicht von der Schuldenspirale der Dritten Welt reden. Rund 1035 Milliarden Dollar haben wir Weiße als Kredite gegeben, nachdem wir dieses Geld erarbeitet hatten. Es besteht keinerlei Hoffnung, jemals einen Pfennig davon wiederzusehen. Julius Nyerere, tansanischer Staatspräsident und Vorsitzender der „Organisation Afrikanischer Einheit“ (OAU), sagt stellvertretend: „Ich wünschte, mein Land hätte 100 Milliarden Dollar Schulden – und ich würde mich einfach weigern, diese Schulden zurückzuzahlen.“ Wir können ganz beruhigt sein, unsere Politiker werden sich auch weiterhin mit solchen Leuten, die sie als „Partner“ bezeichnen, an einen Tisch setzen. Der Erzbischof von Sao Paulo in Brasilien, das im Gegensatz zu unserem Land über alle auf der Erde vorkommenden Arten von Bodenschätzen verfügt und dennoch mit 108 Milliarden Dollar weltweit größtes Schuldnerland ist, fordert uns auf, den Entwicklungsländern die Schulden zu erlassen. Daß dabei das westliche Währungssystem zerstört würde, braucht ihn wenig zu kümmern; seine Kirche hat viel in Grundbesitz angelegt.Inzwischen wächst bei manchen hilfswütigen Organisationen die Furcht, unsere Spendenbereitschaft könnte erlahmen. Zwar fließen jährlich rund fünf Milliarden Pfund (20 Milliarden Mark) z.B. in die Kassen der britischen Wohltätigkeitsorganisationen, wobei die Spender sich meist überhaupt keine Vorstellung machen, wieviel von ihrem Geld tatsächlich bei der ursprünglich als Empfänger genannten Gruppe ankommt, dennoch ist es angeblich immer noch zuwenig. Dabei hat die Spendenbereitschaft der Weißen bereits zu einer „Empfängermentalität“ bei den Schwarzen geführt. Statt gegen die Ausweitung der Wüsten anzukämpfen, läßt man sich dort mit Importweizen füttern. Statt die eigene Landwirtschaft zu entwickeln, wandern viele in die entstehenden Slums der Städte ab, wo es kostenlose und regelmäßige Verteilungen von Lebensmitteln gibt. „Wozu noch arbeiten und planen, wenn es genügt, Katastrophenmeldungen loszuschicken und Fernsehreporter zu empfangen ?“ Dieser Satz umreißt sehr deutlich das Problem. Daß Spenden auch die Kriegsführung fördern können, da sie Mittel für den Erwerb von Panzern und Flugzeugen freimachen, hat die Hilfsaktion für Äthiopien 1985/86 gezeigt. Helfen werden wir Weißen sowieso bald nicht mehr können, denn unser Wohlstand ist an die zur Neige gehenden Vorräte an Eisen, Aluminium, Kupfer, Öl usw. gebunden.

Fazit:„Einen Humanismus herkömmlicher Art, der das Einzelwesen in den Mittelpunkt seiner Bemühungen stellt, wird es nicht mehr geben können, denn er hat sich als die Ursache der sterbenden Natur erwiesen.“(Carl Amery)

Dabei besitzt die Natur durchaus Möglichkeiten, wieder ein Gleichgewicht herzustellen zwischen der Zahl der Menschen auf der Erde und der Menge erzeugbarer Nahrungsmittel. Hungersnöte, Dürrezeiten, Mißernten und Naturkatastrophen gehören in den Naturkreislauf und wirken regulierend, wenn wir ihnen nicht in den Arm fallen. Goethe wußte das, als er schrieb:“Die Natur versteht gar keinen Spaß, sie ist immer wahr, immer ernst, immer streng; sie hat immer recht. Die Fehler und Irrtümer sind des Menschen.“Und die Natur wird zurückschlagen. In 60 Jahren sollen rund 12 Milliarden Menschen auf der Erde leben – dazu wird es aber sehr wahrscheinlich gar nicht kommen, der Kollaps ist schon eher zu erwarten. Als wäre nichts geschehen, leben wir weiter in scheinbarem Frieden mit der 3. Welt, und wir glauben, diese Koexistenz würde ewig so dauern. Eine gefährliche Illusion, denn die 3. Welt entwickelt sich bereits jetzt schon zu unkontrollierbaren, unregulierbaren und unzivilisierbaren Massen, die unter dem Druck ihrer unaufhaltsam wachsenden Menschenmengen sich zusammenzuschließen drohen und uns überrollen wollen. Und eines nicht mehr allzu fernen Tages werden die überquellenden Massen der Dritten Welt sich in Bewegung setzen – zum Sturm auf das Abendland. Boumedienne, Präsident von Algerien, sagte im März 1974: „Keine Atombombe (wird) die Springflut eindämmen können, die Milliarden von menschlichen Lebewescn verursachen, welche eines Tages auf der Suche nach einer Überlebenschance von der südlichen und armen Hälfte der Welt aufbrechen und in die verhältnismäßig leeren und reichen Räume der nördlichen Hemisphäre einbrechen werden.“ Diese verelendeten Massen werden zwei Waffen haben: Ihre große Zahl und unser von den Kirchen und den Hilfsbesessenen aller Farben weich geklopftes Herz. Sie würden nicht in der Lage sein, unsere technisierte Welt in Gang zu halten, sie würden alle Vorräte aufbrauchen und das Chaos, aus dem sie kommen, bei uns etablieren. Hier haben wir die Ursache der Misere: Uns wird pausenlos eingehämmert, daß aus „christlichem Mitleid“ so gehandelt und geholfen werden müsse, die Menschenmassen der 3.Welt seien unsere „Nächsten“.Deswegen machen wir so weiter wie bisher. Ungebremst beuten wir die Erde und ihre Schätze aus. Nur wenigen ist bewußt, daß jener Vernichtungsprozeß, den wir Wachstum nennen, sich genau wie die Bevölkerungszunahme der 3. Welt exponentiell verhält. Von Zeit zu Zeit verdoppeln sich also Ausmaß und Größe des Energie- und Rohstoffabbaus ebenso wie die Weltbevölkerungszahl – nur bei uns schrumpft die einheimische deutsche Bevölkerung in beängstigendem Ausmaß. Verführt von unfähigen Politikern denken wir statt an eigene Kinder lieber an das „Wachstum“. Es ist für uns ein Fetisch geworden, dessen Verehrung uns täglich von Politikern, Demagogen, Kardinälen, Hanswursten und Meinungsmachern eingehämmert wird.Wir sollten an jenes französische Kinderlied denken, in dem eine Wasserlilie in einem Gartenteich täglich um die Hälfte wächst. Die Tiere schauen erfreut zu und selbst am vorletzten Tag, als noch die Hälfte des Teiches offen ist, fühlen sie sich nicht bedroht. Am nächsten Tag ist der gesamte Teich bedeckt und alles Leben im Teich erstickt. Das ist exponentielles Wachstum.

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