Das Christentum behauptet, eine Religion der Liebe zu sein. Nächstenliebe sei angeblich die große Neueinführung in die Menschheitsgeschichte gewesen. Das ist in dieser Form nicht wahr, denn dem Menschen ist es in der Regel angeboren, seinem Nächsten in Notlagen zu helfen. Hätte er das nicht schon seit Jahrtausenden getan, so wäre der Mensch in der Zeit, als er noch Jäger und Sammler war, gar nicht zum Überleben fähig gewesen. Hier beruft sich das Christentum auf etwas, was schon Jahrtausende vor ihm da war und von der Natur geschaffen wurde.

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Sind die Verbrechen ein „Betriebsunfall“?

Eine mögliche Erklärung für diese Barberei liegt im Inhalt dieser Religion.

Das Christentum behauptet, eine Religion der Liebe zu sein. Nächstenliebe sei angeblich die große Neueinführung in die Menschheitsgeschichte gewesen. Das ist in dieser Form nicht wahr, denn dem Menschen ist es in der Regel angeboren, seinem Nächsten in Notlagen zu helfen. Hätte er das nicht schon seit Jahrtausenden getan, so wäre der Mensch in der Zeit, als er noch Jäger und Sammler war, gar nicht zum Überleben fähig gewesen. Hier beruft sich das Christentum auf etwas, was schon Jahrtausende vor ihm da war und von der Natur geschaffen wurde.

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Hexenverfolgung im Christentum

 

Das Christentum verabsolutiert aber in unzulässiger Weise die Nächstenliebe, setzt ihn als einzigen Wert und stilisiert ganz bewußt den „Ärmsten der Armen“, den Untüchtigen und aus eigener Kraft nicht Lebensfähigen zur Gallionsfigur hoch. Ihn sollen die Tüchtigeren unterstützen, ihm ihr Geld geben, möglichst durch die Hände der Kirche; ihm sollen sie all das geben, was jener sich nicht selbst schaffen kann oder will.

Der Lebensuntüchtige als Vorbild für die anderen – das ist fast mehr als widernatürlich! Diese Einstellung zum Leben ist für die christliche Lehre aber geradezu kennzeichnend, insbesondere bei ihrem Verhältnis zur Natur, in der die besseren Plätze selbstverständlich von den stärkeren Lebewesen erobert werden.

Nietzsche nennt das Christentum eine Religion des Neinsagens zum Leben, die eine negative Anthropologie entwickelt hat. Die überwiegend destruktiven menschlichen Anlagen wie Abkehr vom Irdischen, Kampf gegen natürliche Triebe, Herabwürdigung geistiger Bildung werden idealisiert. Dadurch ist es eine negative Religion und somit „ungöttlichen“ Inhalts, unserem Sinne nach.

Wie dargelegt, setzte sich die erste Anhängerschaft des behaupteten biblischen Jesus aus Verachteten, Verbrechern und Sündern zusammen. Wie auf sie zugeschnitten erscheint die Auffassung von Jesus, daß eher an ihn glaubende Sünder als die Gerechten in das Himmelreich kommen. Und da bei der erwiesenen Schlechtigkeit seiner Anhänger, für die der Verrat des Judas nur ein Beispiel ist, die Hoffnung auf Besserung durch die Lehre eines emporziehenden Ideals vergebliche Liebesmüh zu sein schien, wurde das, was für die „allerärgsten Lumpen“ (Barnabas-Brief) sicherlich galt, für alle Menschen ausgesagt: Der Mensch sei mit Erbsünde behaftet. Kriminalität kann ererbt werden; die Zwillingsforschung hat dafür alle Beweise erbracht. Hier schlossen aber die ersten Anhänger von Jesus von sich auf andere. Das war unzulässig, denn auch für Hilfsbereitschaft und Opfersinn gibt es eine genetische Disposition.

Das Verhängnisvolle an der Erbsündenlehre aber ist, daß sie die Menschen erst schlecht machen kann. Wir werden in unserem moralischen Verhalten durch unsere Erbanlage und Umwelteinflüsse geprägt. Wenn man einem labilen Menschen sagt: „Du bist mit der Erbsünde behaftet, schlecht, alles dein Tun oder gute Werke sind vergeblich, nur der Glaube an Jesus kann Dich erlösen“, wird er entmutigt, ein anständiges Leben zu führen; er braucht es ja auch nicht, denn entscheidend ist der Erlösungsglaube. Was wir heute noch an Moral in unserem Volk haben, haben wir nicht wegen des Christentums, sondern trotz des Christentums. Der Philosoph und Religionswissenschaftler Sören Kierkegaard nennt das Christentum deswegen „Satans Erfindung“ und schreibt:

„… um Christ zu werden, muß man sich selbst aufgeben, ins Dunkle springen und aus dem Glauben an das Absurde handeln.“ Bis in die Gegenwart, neuerdings wieder in einer Reihe von Staaten der USA, werden vom Christentum sogar entwicklungsgeschichtliche Vorgänge geleugnet und bekämpft. Christlichen Vorstellungen zufolge war angeblich jedes Geschöpf von Anfang an da und hat sich seitdem nicht mehr verändert. Die Darwinsche Evolutionstheorie sei angeblich geeignet, „die Überzeugung und moralischen Werte des Kindes zu unterminieren“. Und bei uns erscheinen Bücher wie „Die Biologie der zehn Gebote – Warum die Natur für uns kein Vorbild ist.“ Der Verfasser propagiert „christliche Wissenschaft.“

Während einerseits versucht wird, das Christentum angeblich „wissenschaftlich“ abzusichern, zeigen andere Vorgänge, daß die führenden Christen selbst nicht mehr an das glauben, was sie offiziell vertreten. Nach ihrer Auffassung ist die Bibel ja „das Wort Gottes“, und an dem Wort des Allmächtigen dürfte demnach von jemandem, der wirklich gläubig ist, nicht gerüttelt werden. Gleichwohl scheuen die offiziellen Vertreter des christlichen Glaubens sich nicht, die Worte ihres Gottes zu fälschen. Seit Jahrhunderten heißt es in der Bibel an der Stelle 2. Samuel 12,31 über den Feldzug Davids und der Israeliter gegen die Ammoniter: „Aber das Volk darinnen führete er heraus, und legte sie unter eiserne Sägen, und Zacken und eiserne Keile, und verbrannte sie in Ziegelöfen. So tat er allen Städten der Kinder Ammon. Da kehrte David und alles Volk wieder gen Jerusalem.“

Zu dieser Stelle heißt es im „Berliner Sonntagsblatt“ vom 25. Jan. 1987: „Denen, die sich auch nach 1945 noch nicht vom Nationalsozialismus trennen und von deutscher Schuld nichts wissen wollten, war diese Bibelstelle natürlich willkommen. So konnte man vor Jahren, als der Fernsehfilm „Holocaust“ ausgestrahlt wurde, in einer württembergischen Zeitung einen Leserbrief lesen, in dem es hieß, zwar sei schon viel von den Nazi-Verbrechen geschrieben worden, noch nichts aber von denen des Alten Testaments.“

Weil „unzulängliche“ Übersetzungen der hebräischen Bibel „zu anti-judaistischen Tendenzen in der christlichen Theologie“ geführt hätten, sei es erforderlich gewesen, Abänderungen vorzunehmen.

Das Berliner Sonntagsblatt weiter:

„Ohne den Holocaust kann sich der Christ heute nicht mehr definieren. Der katholische Theologe Johann Baptist Metz schreibt: „Es gibt keinen theologisch zu benennenden Sinn der Geschichte, den man mit dem Rücken zu Auschwitz retten könnte, keine Wahrheit der Geschichte, die man mit dem Rücken zu Auschwitz verteidigen und keinen Gott, den man mit dem Rücken zu Auschwitz anbeten könnte.“ Hinzufügen muß man beim Thema Bibelübersetzung: Es darf keine deutsche Übersetzung der Heiligen Schrift mit dem Rücken zu Auschwitz geben. Die ernstzunehmenden Übersetzer unserer Tage haben aus dieser Erkenntnis Konsequenz gezogen.“

Abschließend stellt das Berliner Sonntagsblatt dann befriedigt fest: „Mittlerweile gibt es keine seriöse Bibelausgabe mehr, in der die frühere Übersetzung „in Ziegelöfen“ zu finden ist. In dem 1964 vorgelegten revidierten alten Testament der Luther-Bibel, das bis heute gilt, heißt es: David führte die Besiegten „heraus und stellte sie als Fronarbeiter an die Sägen, an die eisernen Pickel und an die eisernen Äxte und ließ sie an den Ziegelöfen arbeiten!“

Auf die Unsinnigkeit dieser Übersetzung braucht hier nicht eingegangen werden, wieso jemand einige Arbeiter herausführen soll, um sie wenige Tage an Ziegelöfen zu stellen, und dann zurückzukehren. Was hat er dann mit den angeblichen Arbeitern gemacht? Und welcher antike Feldherr hätte Kriegsgefangenen Äxte, also wirksame Waffen, in die Hand gegeben? Auf einen Sinn dieser Fälschung kommt es aber gar nicht an – es geht darum, die Bibel von allem zu „reinigen“, soweit das „Wort Gottes“ ein schlechtes Bild auf das Volk Israel werfen könnte. _

Dies ist übrigens nicht die einzige Stelle, wo die Bibel „geschönt“ wird. Im Psalm 94 war jahrhundertelang vom „Gott der Rache“, vom „Richter der Welt“, „der die Heiden züchtigt“ und sie „vertilgen wird“, die Rede. Dies paßt nicht mehr in den Zeitgeist. Der in Frankfurt lebende jüdische Prof. Pinchas Lapide kritisierte diese Übersetzungen, weil Jahwe angeblich ein Gott der Liebe sei, der Partei ergreife für Schwache und Verfolgte. Mit Rücksicht darauf wurde Psalm 94 „anders übersetzt“.

Was ist von einer „Heiligen Schrift“ zu halten, die dem Zeitgeist entsprechend laufend umgeschrieben wird?

Was ist das „Wort Gottes“ wert, wenn es alle paar Jahre mit Rücksicht auf veränderte Umstände abgeändert wird ? Wie kann jemand die Stirn besitzen, dies alles als „Offenbarung“ anzusehen, wenn zeitgeistgemäß laufend neue Versionen der Bibel auftauchen, gemäß dem Grundsatz, daß nicht sein kann, was nicht sein darf? Wer so mit seiner heiligen Schrift umgeht, zeigt selbst, daß er keine innere Bindung hieran hat, sondern die Kirche lediglich als Mittel zu anderen Zwecken verwenden will. Die Kirchenoberen haben offensichtlich Orwells Buch „1984“ gut gelesen, allerdings dabei die Stelle, wo Schriftstücke der Vergangenheit laufend umgeschrieben werden und neuen Verhältnissen angepaßt werden, nicht als abschreckendes Beispiel gesehen, sondern als vorbildliches Manipulierungsinstrument.

Während so einerseits bei führenden Vertretern der christlichen Kirchen der Glaubensverlust offenbar wird, finden wir andererseits Rückfälle ins finsterste Mittelalter. Da werden zunehmend „Teufelsaustreibungen“ vorgenommen. Katholische Priester sind als Exorzisten tätig. Todesfälle hat es bei der Ausübung dieses Wahnsinns gegeben. Unbeeindruckt davon bestellte der Turiner Erzbischof, Kardinal Anastasio Ballestro, jetzt sechs zusätzliche kirchenamtliche Exorzisten. Das ist auch nicht verwunderlich, erhalten die Jünger doch nach Matth. 10,8 ausdrücklich den Auftrag, Teufel auszutreiben. Die kirchlichen Teufelsjäger seien „Männer mit breiter Kultur, festem Glauben und Nerven aus Stahl.“

Priester behindern mit der „letzten Ölung“ die Notfallversorgung von Unfallverletzten durch anwesende Rettungssanitäter, und Gebete sollen angeblich Antibiotika einsparen, weshalb die schwedischen Gesundheitsbehörden sich genötigt sahen, Gebete als Behandlung von Kranken zu verbieten.

Aber noch Erstaunlicheres tut sich. Da wird von „weinenden Madonnenbildern“ berichtet, auch ein Osterei mit aufgemaltem Christuskopf soll „geweint“ haben, Reliquien schwitzen angeblich Blut, in Zentralafrika ist ein schwarzer Christus aufgetaucht, in Kairo soll Maria in einer Kirche erschienen sein.

Wie ganz anders denken wir Heiden. Sicherlich kann die Naturwissenschaft nicht auf jede Frage eine Antwort geben. Die Antworten der Naturwissenschaft sind aber wenigstens ehrlich und für jeden nachprüfbar und dürfen mit fortschreitendem Wissen einer Überprüfung unterzogen werden.

Vor 2300 Jahren hat Empedokles im antiken Griechenland eine Elementtheorie skizziert und einen Evolutionsprozeß für die Entwicklung der Lebewesen geschildert, bei der dem Zufall bei der Artenbildung erhebliche Bedeutung zukommt. Dies unterscheidet sich nur wenig von Darwins Erkenntnissen. Nur – eine erschreckend lange, dunkle, christliche Zeit liegt dazwischen. „Wir haben in unserer Geistesentwicklung mindestens anderthalb Jahrtausende den Vorstellungen nomadisierender Ziegenhirten in Palästina opfern müssen“ schreibt ein bekannter Autor von Büchern mit dem Thema Umweltschutz. Daß dies nicht wieder vorkommt – dazu sind wir aufgerufen!

Indogermanische Religionsformen – in der Gegenwart ist es unser Artglaube – haben stets den Leistungsfähigen, den nach Wissen Strebenden, den nach Göttergleichheit verlangenden, genialen Menschen als Vorbild herausgestellt. In der Antike wurde dem Herkules nach Vollbringen seiner außergewöhnlichen Taten ein Sternbild am Himmel gewidmet. Hervorragende Menschen konnten in der Erinnerung unsterblich, göttergleich werden. Beim Christentum wird Streben nach Wissen, Weisheit, letztlich Gottähnlichkeit schwer bestraft. Schon im alten Testament werden die ersten Menschen aus dem Paradies vertrieben, weil sie nach Erkenntnis suchten. Ein merkwürdiger Gottvater muß das schon sein, sicher kein germanischer, eben ein orientalischer, der seine eigenen Kinder verstößt, weil sie ihm ähnlich werden wollen. Verständnis in die außerordentlich komplexen Vorgänge des Naturgeschehens läßt sich nur gewinnen, wenn man nach Erkenntnis der Zusammenhänge strebt. Hier haben wir ein Defizit von mehr als tausend Jahren aufzuholen. Nur wenn man die Wunder der Natur ringsumher studiert, ihnen nachspürt und nicht nur etwas glaubt aufgrund der Erzählungen „wahrheitsliebender“ Orientalen, nur dann stellt sich das Staunen vor diesen Mechanismen und die Ehrfurcht vor dem Leben ein. Wenn hingegen eine Idee auf die Ablehnung des mühevollen Strebens nach Wissen gegründet ist, wenn diese Idee zudem vorgibt, das primitive Verlangen der Masse nach einem besseren Leben nur im Jenseits erfüllen zu können, dann dürfen die Vertreter dieser Idee zu Recht augenzwinkernd von sich behaupten, ihre Kirche auf einen ewigen Felsen gegründet zu haben – denn Dummheit ist unvergänglich, gegen sie kämpfen selbst Götter vergebens. Ein hartes Wort?

Diese Schrift kann beim Buchdienst der Artgemeinschaft bestellt werden!