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Ein Geichtband von Werner Schriefer

 

Inhaltsverzeichnis

 

  • Urdborn
  • Unter hehrer Weitesche Dach (1978) 3
  • Ursaga
  • Bragis Harfe (1980) 7
  • Wölwas Lied (1980) 8
  • Ask und Embla (1979) 9
  • Yggdrasil (1979) 10
  • Baldurs Tod (1978) 11
  • Heimdals Horn (1978) 12
  • Midgards Untergang (1978) 13
  • Artglaube
  • Heimkehr (1966) 17
  • Bekenntnis (1974) 18
  • Artglaube (1975) 20
  • Bekehrt (1977) 21
  • Lichtglaube (1977) 22
  • Nordsternwärts (1977) 23
  • Wunder (1978) 24
  • Frohbotschaft (1978) 25
  • Zukunftsglaube (1978) 26
  • Das Gute – Wahre – Schöne (1977) 27
  • Sinn allen Seins (1977) 28
  • Eins und Alles (1978) 29
  • Gott in uns (1978) 30
  • Lebensgesetz (1978) 31
  • Gleichnis (1978) 32
  • Totenleite (1976) 33
  • Vermächtnis (1978) 34
  • Das Vermächtnis Werner Schriefers 35

Urdborn

Eine Esche weiß ich, sie heißt Yggdrasil.
Immergrün steht sie am Urdbrunnen.
Edda

Unter hehrer Weltesche Dach

Am Nornenquell sitzt sinnend Urd,
Die Uralte von Urvätergeschlecht:
Riesentochter aus Thursenheim.

Allzeit die Allwissende spinnt
Gewebe gar seltsamer Art:
Des Schicksals endloses Garn.
Anfang bedenkt sie und Ende,
Kommen und Gehen, Unheil und Heil:
Des Lebens verborgenes Los.
Den Faden aber schneidet ab
Der Nornen jüngste: Skuld.

Werdandi, Urdborns heiliges Wasser sie schöpft,
Des Weltenbaums Wurzel begießend. –
Einst trank sie aus Mimirs Quell,
Dem Brunnen allweiser Erkenntnis:
Kund ward ihr künftig Geschlecht.

Midgards Untergang

Auch die Asen werden alt.
Das Auge ermattet, müde der Arm. –
Loki, der Baldurtöter, läßt los
Die Boten des Unheils, Unholde der Nacht.
Des Fenriswolfs geifernde Wut kommt los.
Er reißt den riesigen Rachen weit auf,
Zu vertilgen die siegreiche Sonne,
Midgards Leuchte, das Himmelslicht.
Des Weltenwurms würgende Wut kommt los.
Er sperrt den gierigen Schlund weit auf,
Zu verschlingen die fruchtbare Erde,
Von Midgards Völkern bewohnt und bewahrt.

Auch die Asen werden alt.
Das Auge ermattet, müder der Arm. –
Ragnarök naht, die Weltenesche stürzt.
Eine neue Welt aus Trümmern ersteht.
Saat ergrünt, die niemand gesät.
Friede waltet, der niemals vergeht.
Baldur, der Lichte, kehrt wieder heim,
Der Asen siegreicher Held.
Ein Menschenpaar aufersteht
Aus Urds heiligem Born,
Zu bewohnen die fruchtbare Erde,
Zu bevölkern wieder Midgard,
Heimat von Odins Geschlecht.
Walhall glänzt golden, der Asen Saal.
Golden der Morgen, der junge Tag.

Artglaube

Eine Weit ohne Treue und Ehre!
Eine Kirche artfremder Lehre:
Die Seele kennt keine Rasse,
Weder Heimat noch Vaterland,
Vor Gott sind alle Menschen gleich!

Artglaube aber bekennt
Die Wahrheit volkhaften Seins.
Kein Verbrechen größer als das:
Mord am Leib und am Leben!
Keine Sünde wiegt schwerer als die:
Verrat an Seele und Geist!
Gottes ist Volk und Art!
Heilig halte dein Blut!

Bekehrt

Bekehrt – von Volk und Art erlöst:
Glaubenssieg aus fremder Lehre!
Am Lebensbaum die Frucht verwest,
Vertan der Ahnen reiches Erbe!

Vernichtet Glück und Lebenskraft,
Gleichheitswahn von Volk und Rasse!
Fortschrittsglaube der Gesellschaft:
Friedenspredigt, Kampf der Klasse!

Volkstum – das Bekenntnis heißt:
Wurzelgrund fruchtbaren Lebens!
Eins und alles: Leib und Geist,
Siegel artbewußten Strebens!

Nordsternwärts

Opfre niemals falschen Götzen
Dein Gewissen auf!
Bald verstrickt in Teufelsnetzen,
Zahlst du doppelt drauf.

Links und rechts Sirenentöne ?
Brücke lockt und Steg ? –
Ob die Welt auch spotte, höhne,
Gradaus geht dein Weg!

Wer ansteuert goldne Berge,
Setzt auf Sand den Kiel.
Nordsternwärts dein Ruder, Ferge,
Und du kommst ans Ziel!

Totenleite

Keine Rede, kein Nachruf
Entweihe die Stunde des Abschieds,
Stillen Gedenkens am Grabe der Liebe!
Schweigen sei das Geleit
Auf letztem Erdenwege!
Geschlossen ist wieder der Kreis.
Leib und Seele, Leben und Tod sind eines.
Zeit wird Ewigkeit, Ruhe im Schweigen.

Aus fruchtbarem Mutterschoße
Nach vollendeten Lebens Wandlung
Heimgekehrt in den Schoß der Erde!
Feuerdurchglutet, lichtdurchflutet –
Feuer und Erde, ewigem Leben,
Den Elementen zurückgegeben –
Des Leibes Asche! – Was auch geschah
Noch im Tode der Allmutter nah.

Nicht Marmor und Lorbeer
Besonnter Gefilde! Granit und Eiche
Nordischer Heimat schmücke das Grab!
Ehrwürdigen Findlings Rune
Künde von Leben und Tod!
Efeu umkränze den Stein,
Der nach uraltheilgem Brauch
Den Frieden der Urne deckt.

Lichtglaube

Bin ich ein Christ?
Bin ich es je gewesen,
Die Menschheit zu erlösen
Vom uralt-heidnisch Bösen ?
Mein Glaube arthaft ist!

Bin ich ein Christ?
Kann ich es jemals werden:
Trübsal, Not, Beschwerden
Und kein Heil auf Erden ? –
Mein Glaube volkhaft ist!

Endzeit und Gericht?
Himmeislust, Höllenqualen ? –
Herrlich über Gräbermalen
Sonne mir und Sterne strahlen:
Ich glaube an das Licht!

…fortgesetzt…

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